Im Rahmen der TakeAware 2023 haben wir mit Uwe Röniger von mybreev unter dem Titel MoCCA – Museum of Contemporary Cybersecutrity Art einen Workshop durchgeführt, in dem wir uns angesehen haben, welche Bilder wir alle zum Thema Cybersicherheit im Kopf haben.

Es sind nicht sehr viele unterschiedliche Motive, die uns im Alltag in Broschüren, auf Websites, in Anzeigen, in Presseartikeln oder Schulungsvideos begegnen und unser Bild von Cybersicherheit genauso visuell prägen, wie das der Menschen, die wir mit unsrer Awareness-Arbeit erreichen wollen.

Wir sind im Rahmen des Workshops der Frage nachgegangen, ob wir mit diesen Bildern auch alle dasselbe verbinden und ob sie auch wirklich das vermitteln, was wir mit Awareness, mit human centered cybersecurity, erreichen wollen. Wir haben auch überlegt, wie wir zu neuen Bildern kommen könnten, ohne nur unser subjektives Empfinden darüber entscheiden zu lassen.

Die Agentur Lion d’Or hat für unseren Stand auf der Hannover Messe Bilder entwickelt, die an diese Überlegungen anknüpfen. Wir haben Lion d’Or gebeten, neue Bilder zu entwickeln, die für Aufmerksamkeit sorgen und mit den folgenden Elementen spielen:

1. Welche Bilder haben wir von Helden im Kopf, und wie wäre es, wenn wir mit weiblichen Heldinnen arbeiten?
2. Wie kommen wir in den Bildern vom Begriff der Sicherheit weg hin zu Begriffen wie Verteidigung und Schutz – so, wie beispielsweise Boxer:innen Haltungen einnehmen, um sich zu schützen?

Lion d’Or haben ihre Antworten auf diese Fragen in eine Ästhetik verpackt, wie wir sie aus Computer-Spielen und der Welt der Cosplayer:innen oder von den Superheldinnen von Marvel kennen.

Die Ergebnisse entsprechen nicht unserem bisherigen Auftreten. Das müssen sie auch gar nicht, sie sind ein Experiment, und wir sind gespannt, welche Erfahrungen wir mit ihnen im Austausch mit den Besucher:innen der Hannover Messe machen werden.

Uns gefällt aber die Idee der Heldin. IT-Sicherheit lässt sich nur zum Teil mit Technologie erreichen. Sie braucht menschliche Heldinnen und Helden – in der IT-Abteilung, aber auch vor den Bildschirmen. Für die Menschen dort, vor den Rechnern, ist IT meist ein Buch mit sieben Siegeln. Sie sind es aber, die das Haupteinfallstor für Angreifer bilden. 80% aller Angriffe laufen über die Menschen, die als ganz normale User:innen tagtäglich an den Geräten sitzen. Dabei geht es aber nicht um IT, sondern um die Manipulation unserer Emotionen und damit unseres Verhaltens. Da geht es nicht um Technologie, sondern um zutiefst Menschliches – weil Angreifer es zuallererst schaffen müssen, unseren Geist zu hacken, bevor sie Zugang zur Maschine bekommen. Davor schützt man sich nicht mit IT, sondern mit dem Herz und dem Geist einer Kriegerin.