Umgang mit Hatemails/Anfeindungen – interne Anlaufstelle als Unterstützung & Kulturwandel

Hilfe bei digitaler Gewalt

Wir unterstützten Organisationen (Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Parteien, Medien, etc.) bei der Entwicklung und Einführung von Anlaufstellen für Betroffene von Hatemails/ Anfeindungen.
Das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) hat gemeinsam mit thefuturepast ein Konzept für sein Notfall- und Krisenmanagement sowie für seine Kommunikation im Krisenfall entwickelt. Teil des Konzepts ist auch die Einrichtung einer internen Anlaufstelle für Mitarbeiter*innen, die Hatemails/Anfeindungen erhalten. Für die Einrichtung und Tätigkeiten der internen Anlaufstelle haben das ZOiS und thefuturepast gemeinsam einen Leitfaden erarbeitet. 
In diesen Leitfaden fließen drei Perspektiven ein:

  • – Das ZOiS und seine Mitarbeiter*innen sehen sich bereits seit längerem Anfeindungen ausgesetzt und bringen somit die Sicht der Betroffenen ein.
  • thefuturepast berät und unterstützt Organisationen beim Krisenmanagement sowie bei der Entwicklung und beim Aufbau einer internen Anlaufstelle für Betroffene von Anfeindungen.
  • HateAid unterstützt die Anlaufstelle mit Beratung sowie zusätzlichen Angeboten zum Umgang mit digitaler Gewalt.
Anfeindungen gegenüber Personen aus Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft nehmen stetig zu. Das Ziel der Angreifenden ist es, die Betroffenen zu diffamieren, zu bedrohen, einzuschüchtern und letztendlich zum Verstummen zu bringen. Die betroffenen Mitarbeiter:innen müssen sich in den meisten Fällen alleine mit den Anfeindungen auseinandersetzen. Wenn sie an ihre Belastungsgrenzen kommen, müssen sie sich oftmals Hilfe und Unterstützung durch Dritte suchen.
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Die erste Unterstützung sollte jedoch von der eigenen Organisation kommen. Die betroffenen Mitarbeiter:innen werden nicht angegriffen, weil es um sie persönlich geht. Sie werden im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeiten angegriffen. Für die Angreifenden ist es aber einfacher, die Mitarbeiter:innen persönlich anzugreifen als die Organisation. Denn Hatemails/Anfeindungen machen etwas mit den Menschen.
Daher ist es die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber:innen (Organisationen), sich um die betroffenen Mitarbeiter:innen zu kümmern. Wenn Mitarbeiter:innen sich aus Sorge vor Hatemails/Anfeindungen zurückziehen oder sogar deswegen verstummen, dann kann das zusätzlich zu den psychischen Belastungen auch zur Beeinträchtigung der Aufgabenerfüllung führen – sowohl für die Betroffenen als auch für die Organisation.
Mit welchen Maßnahmen können Organisationen für dieses Thema sensibilisieren? Und, wie können sie ganz konkret ihre Mitarbeiter:innen präventiv und besonders bei Vorfällen unterstützen?
Wir von thefuturepast haben selbst jahrelang Erfahrungen im Umgang mit Hatemails/Anfeindungen gemacht und wissen daher, was Hatemails/Anfeindungen mit den Betroffenen machen und was das mit der jeweiligen Organisation zu tun hat.
Wir haben einen Leitfaden für die Einrichtung interner Anlaufstellen entwickelt, und auf seiner Grundlage bereits die erste Anlaufstelle eingerichtet. Mit einer solchen Anlaufstelle können Organisationen Präventivmaßnahmen einleiten sowie schnell und flexibel auf Vorfälle reagieren.
Eine interne Anlaufstelle soll auch zum Ausdruck einer Kultur werden, in denen betroffene Mitarbeiter:innen sich ermuntert fühlen, an ihrem Arbeitsplatz Hilfe und Unterstützung zu suchen. Hier arbeiten wir auch mit Organisationen wie HateAid zusammen.
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